Brief aus Guatemala 17. Dezember 2011:
MOJOCA: Movimiento de Jovenes de la Calle (Bewegung der Jugendlichen der Strasse)
Schnell sind die Tage vergangen, aber wir habe alle unsere Ziele erreicht.
Heute ist der letzte Tag, an dem ich in Guatemala bin. Es war eine Reise von Tagen voller Arbeit, die sich darum drehte,
- die CD für das Präsentationskonzert vom 16. Dezember fertig zu stellen,
- dass der Chor in Form und voller Eifer an der Arbeit war und
- um ein kleines Netzwerk von Menschen ausserhalb von Mojoca zu gewinnen für einen Zukunftsplan.
Die Vorbereitung des Konzerts war intensiv. Wir sangen am Tag mehrere Stunden, damit jeder sich sicher fühlt in den Melodien und den Texten, die er singen wird. Die Menge an Aufmerksamkeit, die sie mir schenkten, motivierte mich sehr. Dann kam ich mit zwei neuen Weihnachtsliedern, die ich in Mexiko schrieb, und in einer Woche lernten und erarbeiteten sie ihre „Unidos en Navidad“ (Zusammen an Weihnachten) und „Himno navideño a la Amistad“ (Weihnachtshymne auf die Freundschaft).
An einer Probe sprachen wir über Gerardo (Gruender der Mojoca), was er für jeden einzelnen und jede einzelne bedeutet, und basierend darauf, was sie antworteten, schrieb ich ein Lied. Es ist faszinierend am Ursprung eines Liedes teilzuhaben, es gemeinsam zu schaffen und zu erreichen, was ein Ideal und Gemeinschaftsgefühl darstellt, und jede und jeder wünschte sich, es Gerardo als Zeichen der Freundschaft zu schenken, und mich motivierte es damit zutiefst. Sie hatten nur drei Tage um es zu lernen, und obwohl das Lied im Konzert etwas chaotisch verlief, blieb der Ursprung unversehrt und rein: nämlich der Wunsch, Dankbarkeit und Liebe auszudrücken.
Ich finde es sehr schön, hier in Guatemala mit Salvador Ovalle zu arbeiten. Wir reden über verschiedene Themen, tauschen Ideen aus und wir verstehen uns sehr gut, wenn wir zusammen Unterricht erteilen. Auch diesmal im Konzert war es wichtig, die Verantwortung zu teilen. Diese Erfahrung hat uns gelehrt, dass wir für die nächste Vorführung mehr Leute mit einbeziehen müssen, damit er und ich in erster Linie für die Musik und den Chor da sind und andere organisatorische und technische Fragen von anderen Personen gelöst werden. Mir gefällt die Art in dem Salvador mit den Strassenkindern arbeitet, von Respekt und Liebe geprägt. Sie haben ihn gern und lernen auf einfache Weise verschiedene Musik Stilrichtungen zu hören und zu singen und gemeinsam ein bisschen Harmonie zu erleben.
Jedes Mal gefällt mir das Design mehr, das Andrea Pellecer für unsere CD „Canta la Calle“ (Es singt die Strasse) machte. Es stellt eine Zeitung da, welche die Platte mit den italienischen und spanischen Texten umfasst. Das Material ist zu 98 % recycelbar (Recycling). Obwohl es nicht die wirtschaftlichste Option war, ist sie die wertvollste. Die Beziehung zu Andrea halte ich für wichtig. Sie ist eine aktive und ernsthafte Person. Ich verbringe gerne Zeit mit ihr. Sie hat immer wertvolle Ideen und sie ist daran interessiert, Teil der sozialen Veränderungen zu sein und sich auf direktere Weise zu informieren – wie die Annäherung an die Bewegung der Strassenjugend – wohl wissend, dass es ein zentrales Thema unserer Gegenwart ist.
Omar Morales Abril und die Capilla del Valle de la Asunción teilen ein Ideal mit uns, nämlich das der Erziehung und der Kultur als Grundlage, um Dinge zu verbessern und um mehr Bewusstsein zu schaffen. Die Arbeit, die er leistet, ist die systematische Erforschung der antiken Musik in Guatemala, ein kulturelles Erbe, das der ganzen guatemaltekischen Bevölkerung gehört, das aber viel Zeit und Geduld braucht, um es wieder zu entdecken, umzuschreiben und zu verbreiten. Ich fühle mich geehrt, sie in der Nähe der Mojoca zu haben, weil es weder in der Kunst noch in der Musik als Trägerin von Botschaften und Kultur eine Trennung gibt: es ist ein universeller Wert. Es ist wichtig mit Omar und die Capilla die Kräfte zu vereinigen, um Kultur zu schaffen und zu verbreiten.
Magdalena de Leon ist eine sehr liebe Frau – die Ehefrau von Salvador – die uns helfen wird, die besten Möglichkeiten kennen zu lernen, um die CD zu vermarkten, und das Video von Mojoca werden wir versuchen mit Organisationen und Einzelpersonen in Kontakt zu bringen, um mit dem Verkauf das Musikprojekt von Mojoca zu unterstützen. Ich hoffe, dass das Netzwerk jedes Mal mehr wächst um die schwierige Situation der Armut zu verbessern, in der ein grosser Teil der Weltbevölkerung lebt. Ich lernte einige andere Personen mehr kennen, die möglicherweise mit der Mojoca Bewegung zusammenarbeiten werden.
Es gibt viele Leute, denen ich gerne danken möchte, wie immer Michelangelo Rinaldi, Claudia Roth und allen Personen, die an den Konzerten des Café Michelangelo in Basel beteiligt sind. Es waren in diesem Jahr auch verschiedene Leute, die besondere Gaben überreichten, ihnen danke ich für ihr Vertrauen. Den Strassenkindern erzählte ich vom Wunsch, den jeder und jede von Ihnen hat, nämlich zu helfen und ihre Realität kennen zu lernen.
Von Guatemala-Stadt aus möchte ich gerne jedem Einzelnen von Ihnen fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2012 wünschen, das neue Freuden und aufrichtige Werte bringt. Mit einem freundlichen Gruss als Trägerin der Stimme der Strasse, Theresia